Der Walzenkrug wurde als Bierkrug verwendet. Im 18. und 19. Jahrhundert war er in Sachsen weit verbreitet. Auf den Wandungen finden sich häufig figürliche Motive, Widmungen oder Wappen.
Dieser Walzenkrug zeigt ein graviertes Hirtenmotiv und die Inschrift "Habt Ihr kein Futter in dem Haus so treibt sie ins Freie hinaus".
Auf den Deckel sind die Buchstaben "E. M. W." graviert und innen sind drei Zinnmarken zu erkennen. Sie weisen auf Carl Friedrich Braune aus Kamenz hin.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein war Zinn ein wichtiger Werkstoff für die Herstellung von Platten und Gefäßen des täglichen Gebrauchs. Die Materialeigenschaften des Metalls lassen Speisen und Getränke heiß oder kühl bleiben.
Ab 1750 fand Zinngeschirr Eingang in die Häuser wohlhabender Bürger. Wer es sich leisten konnte, aß von Zinntellern. Abends brachten zinnerne Leuchter ein wenig Licht in die Stuben. Aus dieser Zeit stammen die meisten der erhalten gebliebenen Zinngefäße